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Nexperia-Gebäude in den Niederlanden: Kontrolle wieder abgeben
Foto: Marcel Krijgsman / ANP / IMAGO
Im Streit über den für die Autoindustrie wichtigen Chiphersteller Nexperia gehen die Niederlande auf den chinesischen Eigner Wingtech zu. Die niederländische Regierung will die Ende September an sich gerissene Kontrolle über das Unternehmen wieder abgeben,wie sie gegenüber dem Parlament in Den Haag erklärte
.
Das sei ein Zeichen des guten Willens gegenüber China,erklärte Wirtschaftsminister Vincent Karremans. Seine Regierung begrüße die Maßnahmen Chinas,die Versorgung mit Halbleitern sicherzustellen.
Die Niederlande hatten am 30. September den chinesischen Nexperia-Chef abgesetzt und die Firma in Obhut genommen. Den Haag hatte die Aufsicht mit Verweis auf niederländische und europäische Sicherheitsinteressen übernommen. Begründet wurde das später damit,dass der chinesische Eigner Wingtech offenbar dabei war,Technologie und Produktionsanlagen nach China zu transferieren.
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Die Regierung in Peking stoppte daraufhin Exporte von Produkten mit Nexperia-Chips aus China. Das versetzte der Lieferkette in der Autoindustrie und anderen Branchen einen Schock,weil Nexperia mit seinen Basischips einen großen Marktanteil hat. Bei Autozulieferern stockte zeitweise die Fertigung elektronischer Bauteile. Zuletzt waren die Lieferungen langsam wieder angelaufen,Probleme bestanden aber weiter.
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Gerichtsdokumenten zufolge drängte die US-Regierung die Niederlande zu dem Schritt,die Kontrolle über Nexperia zu übernehmen. Auch ein interner Machtkampf dürfte eine Rolle gespielt haben: So war das Misstrauen europäischer Topmanager gegenüber dem chinesischen Eigentümer in den vergangenen Jahren gestiegen. Sie hatten bereits 2023 das Wirtschaftsministerium in Den Haag kontaktiert und gebeten,Nexperia offiziell als niederländisches Unternehmen anzuerkennen.
kko/Reuters