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Gelbe Schattenameise
Foto: P.Hartmann / WILDLIFE / picture alliance
Parasitäre Ameisen haben eine hinterhältige Strategie entwickelt,um fremde Kolonien einzunehmen. Wie japanische Forschende im Fachblatt »Current Biology«
berichten,sprüht die angreifende Königin der Gelben Schattenameise die Königin des anderen Volks mit einem Duft ein. Dieser bringe die Arbeiterinnen dazu,die eigene Königin – und Mutter – zu töten. Es handle sich um eine außergewöhnliche Form von Muttermord,sagt die Studienautorin Keizo Takasuka von der Universität in Kyushu in einer Mitteilung.
Die Gelbe Schattenameise kommt in vielen Teilen Europas und Asiens vor. Dass ihre Königinnen in die Kolonien einer anderen Art,der Gelben Wiesenameise,eindringen und sie übernehmen,also parasitär leben,ist bekannt. Bislang vermuteten Forschende jedoch,dass die Angreiferinnen die gegnerische Königin selbst töten würden. Die neue Studie zeigt,dass die eigenen Arbeiterinnen diese Aufgabe übernehmen. Das gleiche Verhalten beobachtete das Team bei einer weiteren Ameisenart,Lasius orientalis.
»Ameisen leben in einer Welt der Gerüche«,sagt Takasuka. Vermutlich nähmen die Arbeiterinnen ihre eigene Mutter als eine Bedrohung für die Kolonie wahr,wenn diese plötzlich mit einer großen Menge von Ameisensäure bedeckt sei. »Dies löst ihr aggressives Abwehrverhalten aus.«
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Forscherin Takasuka möchte nun herausfinden,ob die Täuschung mittels Gerüchen unter Insekten stärker verbreitet ist als bisher angenommen. »Ich schließe nicht aus,dass Ameisen,die keine Ameisensäure produzieren,und sozial lebende Wespen auf eine ähnliche Weise Muttermord begehen«,sagt Takasuka.
msk