Angebliche Repressionen gegen konservative Positionen Studie zu Cancel-Culture an deutschen Unis provoziert Kritik

Nov 20, 2025 IDOPRESS
Studierende sind laut einer Befragung eher bereit, konservative Positionen auf dem Campus zu unterdrücken als progressive. Doch was ist konservativ – und was ist schon rechts außen?

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Studierende in Hörsaal in München

Foto: Peter Kneffel / dpa

Studierende würden laut einer Studie eher die Redefreiheit an Hochschulen für konservative Standpunkte einschränken als für progressive. Wie eine Forschungsgruppe um Claudia Diehl von der Universität Konstanz im Fachmagazin »PNAS«

schreibt,befürworte eine »beträchtliche Anzahl deutscher Studierender«,dass Debatten auf dem Campus eingeschränkt werden sollten,indem Vorträge abgesagt oder Lehrpositionen aberkannt werden.

Für die Studie legten die Forschenden den Befragten in repräsentativen Onlineumfragen verschiedene,ausgedachte Szenarien vor. Beispielsweise sollte in einem Vortrag an der Hochschule die Meinung vertreten werden,dass das Geschlecht biologisch festgelegt sei oder Studenten,die Minderheiten angehören,benachteiligt seien. Dabei zeigte sich,dass die Studierenden konservative Meinungen auf dem Campus häufiger unterbinden wollten.

Ideologische Schlagseite

In manchen Szenarien wurden die Teilnehmenden zudem auf die gesellschaftlichen Folgen von Standpunkten aufmerksam gemacht. Ihnen wurde beispielsweise gesagt,dass die Überzeugung zum biologischen Geschlecht sich negativ auf trans Menschen auswirken könne. Konservative Meinungen wurden der Studie zufolge besonders dann abgelehnt,wenn ihre Konsequenzen als gefährlich wahrgenommen wurden. Eine ideologische Schlagseite bei der Redefreiheit blieb aber bestehen.

Die Redefreiheit an Universitäten stehe weltweit im Fokus,schreiben die Forschenden. Das Ergebnis zeigte,dass in Deutschland »Einschränkungen der akademischen Freiheit auch – und in erheblichem Maße – durch ideologisch motivierte Diskriminierung von Sichtweisen vorangetrieben« würden.

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Fraglich ist auch,ob die Studierenden im tatsächlichen Leben so handeln würden,wie sie es in der Umfrage angegeben haben. Der Sozialforscher Henrik Andersen von der Technischen Universität Chemnitz sagt,die Studie habe einen hypothetischen Charakter. Sie könne »nur Absichten und nicht tatsächliches Verhalten untersuchen«.

msk