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Stirlingmotor mit Platte zur Strahlungskühlung
Foto: Jeremy Munday
Forscher aus den USA haben einen Motor entwickelt,der seine Antriebsenergie allein aus dem Temperaturunterschied zwischen Erde und Weltall bezieht. Er kommt somit ohne elektrische Energie oder fossilen Treibstoff aus. Wie die Ingenieure um Jeremy Munday von der University of California,Davis,in der Fachzeitschrift »Science Advances
« beschreiben,nutze ihr Motor »die Umgebungsstrahlung der Erde,um mechanische Arbeit zu verrichten und elektrische Energie zu erzeugen«.
Die Maschine beruht auf einem sogenannten Stirlingmotor. Typischerweise wird Treibstoff verbrannt,um diesem Motor Wärme zuzuführen. Dadurch dehnt sich im Inneren ein Gas aus,das einen Kolben antreibt. Danach wird die Wärme an die Umgebung abgegeben,das Gas zieht sich wieder zusammen und der Prozess kann von Neuem beginnen. »Diese Motoren sind sehr effizient,wenn nur kleine Temperaturunterschiede bestehen«,sagt Munday in einer Pressemitteilung seiner Universität.
Der Motor erzeugt der Studie zufolge eine Leistung von mindestens 0,4 Watt pro Quadratmeter Abstrahlfläche. Das sei genug,um einen kleinen Ventilator zu betreiben,heißt es in der Pressemitteilung. Mit dem Prinzip könnten künftig beispielsweise nachts Gewächshäuser oder Wohngebäude belüftet werden,schreiben die Forschenden weiter. Über einen Generator könne auch elektrische Energie erzeugt werden.
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Die Maschine hat allerdings einen Nachteil: Die sogenannte passive Kühlung läuft nur bei Nacht. Nur dann gibt die Maschine genügend Infrarotstrahlung ins All ab,um den für den Motor nötigen Temperaturunterschied aufrechtzuerhalten. Zudem funktioniere sie dann am besten,wenn der Himmel klar und die Luft möglichst trocken sei,schreiben die Forscher in ihrem Artikel.
msk