Infrastruktur für E-Mobilität Kabinett beschließt Masterplan für einfaches Laden von E-Autos

Nov 20, 2025 IDOPRESS
Die Bundesregierung verspricht, das Laden von E-Autos transparenter und einfacher zu machen. Es gibt einen Haken: Teile des Masterplans sind abhängig von der Haushaltslage.

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Stromtankstelle für E-Autos in München

Foto: Florian Peljak / SZ Photo / picture alliance

Wenn der Plan der Bundesregierung aufgeht,soll Laden so einfach werden wie Tanken. Das Kabinett hat einen »Masterplan Ladeinfrastruktur 2030« beschlossen. Ein zentraler Punkt: »Beim Bezahlen und der Abrechnung soll Laden nicht komplizierter sein als Tanken.«

Derzeit sieht es oft noch anders aus. »Der Tarifdschungel ist häufig undurchsichtig«,kritisiert der ADAC. Bezahlmöglichkeiten seien unzureichend und eine Anzeige der Preise je Ladevorgang fehle oft. Auch aus Sicht von Gregor Kolbe vom Verbraucherzentrale Bundesverband ist es problematisch,dass die öffentlichen Ladepreise für E-Auto-Fahrer nicht transparent genug sind. Die Bundesregierung plant hier nun Verbesserungen.

Vorgesehen sind außerdem verschiedene Förderprogramme,zum Beispiel für den Aufbau von Lademöglichkeiten in Mehrparteienhäusern. Allerdings ist die Umsetzung aller »finanzwirksamen Maßnahmen« des Masterplans abhängig von der Haushaltslage. Die Bundesregierung muss in den kommenden Jahren sparen,im Kernhaushalt klaffen Finanzlücken.

Mehr Preistransparenz

Viele Nutzer seien noch zu oft mit schwer vergleichbaren Ladeangeboten konfrontiert,heißt es in dem Plan mit Blick auf öffentliche Ladesäulen. Das schwäche das Vertrauen in die Elektromobilität und bremse den Umstieg. Die Bundesregierung setze sich daher für klare Rahmenbedingungen ein,um Preistransparenz,digitale Preisinformationen und dynamischen Wettbewerb zu gewährleisten.

Eine »Preistransparenzstelle« für Ad-hoc-Preise soll die Integration dieser Daten in Apps und Navigationssysteme für Endverbraucherinnen und Endverbraucher ermöglichen. »Wer elektrisch fährt,soll jederzeit technisch verlässliche Ladeangebote zu transparenten und wettbewerblichen Preisen vorfinden – egal wo,wann und wie schnell geladen wird«,heißt es im Masterplan.

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»Insbesondere die Anzahl der Schnellladepunkte nimmt erfreulicherweise stark zu«,sagt Verbraucherschützer Kolbe. »Trotzdem gibt es weiterhin weiße Flecken auf der Landkarte.« Die Bundesregierung müsse entsprechende Rahmenbedingungen schaffen,und die Ladesäulenbetreiber müssten kontinuierlich investieren.

Derzeit seien die Lademöglichkeiten im Verhältnis zur Zahl der E-Pkw überwiegend ausreichend,so der ADAC. In Ballungszentren oder direkt an der Autobahn gebe es aber Kapazitätslücken.

Durch eine staatliche Förderung sollen außerdem Eigentümergemeinschaften angeregt werden,mehr in Ladesäulen zu investieren.

kko/dpa